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Mit Bewusstseinserweiterung Krisen verarbeiten

24. Mai 2018

Krisen, schmerzhafte Lebenserfahrung oder Traumata endlich loslassen können, das gelingt insbesondere über innere Arbeit mit Bewusstseinserweiterung.

Neuste Forschungen belegen: All unseren bewussten Entscheidungen gehen immer Entscheidungen im Unterbewusstsein voraus. Heisst: Unser Unterbewusstsein lenkt unser Denken, Tun und Handeln – zu 98 Prozent. Wenn wir uns also auf die Suche machen nach dem, was uns im Hier und Jetzt ausmacht, dann müssen wir uns in die Tiefen unseres Unterbewusstseins und auf Zeitreise, möglicherweise bis zum Zeitpunkt unserer Zeugung begeben.

Denn: „Das Seelenleben eines Menschen beginnt nicht erst nach der Geburt, sondern ist schon während der ganzen Schwangerschaft vorhanden: ein Baby im Bauch seiner Mutter ist ein voll bewusstes menschliches Wesen seit allem Anfang an, seit der Zeugung“, so Dr. Franz Renggli, spezialisiert auf pränatale Psychologie. Erinnern können wir uns an diese frühe Lebenszeit nicht. Die Spuren dieser Erfahrung sind trotzdem in unseren Zellen gespeichert.

Wenn frühe Kinsheitserinnerungen das heutige Leben prägen

Einer besonderen Kategorie von frühkindlichen Erinnerungen, den schmerzhaftenden Prägungen, widmet sich Psychotherapeut Dr. Arthur Janov, Autor des Weltbestseller „Der Urschrei“. Darin schreibt er: „Die Bildung von Prägung erfolgt in der frühen Kindheitsentwicklung und lässt im Alter von zehn Jahren nach. (…) Es gibt zwei Arten, auf die Prägung herbeigeführt werden. Die eine erfolgt durch das Leben eines einzigen, unerträglichen Dramas. Die andere verläuft über eine Reihe von Ereignissen, bei denen bestimmte Bedürfnisse über einen Zeitraum von mehreren Jahren chronisch unbefriedigt bleiben.“

Janov spricht von Urbedürfnissen, von essentiellen menschlichen Forderungen, die gestillt werden möchten. Dazu gehört Liebe, Wärme, Nahrung, Ruhe, das Gefühl Angenommen zu sein und sich in Übereinstimmung mit den natürlichen Fähigkeiten entwickeln zu dürfen. „Ein Kind erwartet von seinen Eltern geliebt, völlig akzeptiert und gebilligt, beschützt, erwünscht und respektiert zu sein.” Bleiben diese Bedürfnisse unerfüllt, prägen sich diese als verdrängte Erinnerungen ins Unbewusste ein und fangen dort ihr Leben im Untergrund an.

Ein Beispiel: Wenn das Kind von den Eltern den Eindruck vermittelt bekam, es sei dumm und unnütz, so bleibt diese Programmierung, egal ob es im späteren Leben Karriere gemacht hatte oder nicht. Im Unterbewusstsein wird immer das Gefühl, minderwertig zu sein, bleiben.

Prägungen wirken – wenn nicht aufgelöst – ein Leben lang. „Die vergessenen Vorstellungen haben nicht aufgehört zu existieren. Wenn sie auch nicht nach Belieben reproduziert werden können, sind sie doch unterhalb der Bewusstseinsschwelle vorhanden, von wo aus sie jederzeit spontan, oft nach Jahren scheinbar völliger Vergessenheit wieder heraufkommen können“, schreibt C.G. Jung.


Verdrängte Schmerzen führen zu Krisen und Krankheiten

Werden die schmerzhaften Erinnerungen, unerfüllte vergangene Bedürfnisse, nicht über eine innere Arbeit der Bewusstseinserweiterung bewusst gemacht und damit verarbeitet, bleiben sie verdrängt, und suchen ihre Auflösung über das „symbolische Ausagieren”. Arthur Janov spricht von sogenannten Ersatzerfüllungen, von symbolischen Quellen der Befriedigung: vieles Arbeiten, Rauchen, Trinken, übermässiges Essen, Beruhigungsmittel, etc.

Getrieben, wandeln wir unbewusst durch die Welt, und konsumieren, ohne je wirklich Linderung zu erfahren. Die Folge davon sind permanenter Stress, Angst und Spannung. Und: Irgendwann einmal fällt der Körper in einen Erschöpfungszustand, der innere Druck kann nicht mehr ausgeglichen werden, Krankheiten brechen aus. Als Krankheitssymptome – auf physischer oder psychischer Ebene – treten die Prägungen aus den Tiefen hervor und machen auf sich aufmerksam. Janovs einfache Formel dazu lautet: “Schmerz + Verdrängung = Krankheit + Krise”.

Bewusstseinserweiterung als Weg der Heilung

Weniger einfach erweist sich hingegen die nachhaltige Heilung. Denn die in der Kindheit liegende Ursache liegt zu weit weg, um sie auch nur in Erwägung zu ziehen. Arthur Janov: „Die Lücke zwischen Kettenrauchen mit vierzig und mit wiederholtem Eingesperrt-werden mit vier ist so gross, dass man Spott herausfordert, wenn man einen solchen Zusammenhang auch nur impliziert.“

Dennoch: Heilung kann nur dort stattfinden, wo die Wunde liegt. Heisst: Wir müssen zurück in unsere Vergangenheit reisen, die spezifischen Traumatas wiedererleben, den Schmerz erneut fühlen und damit beginnen, die Geschichten zu lösen.

„Wirklichen Frieden und Ruhe findet man, wenn man hinabsteigt und das Unbewusste bewusst macht“, so Arthur Janov. Innere Arbeiten, die eine Bewusstseinserweiterung herbeiführen, wirken somit besonderes effizient, wie zum Beispiel über geführte Meditationen, den Verbundenen Atem oder Schattenreisen.

(Bildercredits: Unsplash.com, shutterstock)

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