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Selbstzweifel ade: In 5 Impulse zum selbstbewussten ICH

22. April 2024

Wir kennen sie alle: Gedankenkreise. Insbesondere darum, dass wir nicht gut genug sind. Auch bekannt unter dem Namen «Selbstzweifel». Das ist nicht weiter schlimm, denn die hat jede und jeder ab und an. Ja, sie sind sogar wichtig. Doch wo liegt die Grenze zwischen einem gesunden und einem destruktiven Selbstzweifel? Und: wie schaffen wir die Kehrtwende, sollten sie zu ungewollten Störefrieden mutieren?

Um es vorneweg zu nehmen: Selbstzweifel sind das Normalste auf der Welt. Ich habe sie, und alle anderen Menschen auf dieser Welt auch. Und das ist gut so 😉 Also nein: deine Selbstzweifel müssen nicht weg. Sie dürfen sein. Denn sie sind auch wichtig.

Beispielsweise helfen uns Selbstzweifel dabei, uns selbst zu hinterfragen, neue Perspektiven einzunehmen und es das nächste Mal allenfalls anders anzupacken. Das fällt unter den Bereich gesunde Selbstreflektion oder Selbstkritik. Ich darf mich selbst und meine Handlungen in Frage stellen, definitiv!

Gleichfalls sind Selbstzweifel auch wie eine Art Motor oder Antrieb zu verstehen. Sie können uns anspornen, nach neuen Möglichkeiten oder einer inneren Entwicklung zu streben, uns sozusagen auf eine Suche schicken: «Kann dies oder jenes besser werden – in mir wie auch in meinem Leben?». Wobei «besser» hier in einem Verständnis von meine volle Kraft, Leichtigkeit und Fülle gemeint ist. Selbstzweifel können in diesem Sinne am Anfang einer tollen Lebensveränderung stehen. Denn ja, es gibt wohl immer noch ein Stück mehr (inneres) Paradies zu entdecken…

Wenn Selbstzweifel ins Destruktive abdriften

Doch was passiert, wenn Selbstzweifel Überhand nehmen und ausser Kontrolle geraten? Dann machen sie dir & mir das Leben schwer. Ganz nach dem Motto: «Die Dosis macht das Gift». Es gibt viele Situationen, in denen Selbstzweifel mit uns Karussell fahren.

  1. Wenn etwas schiefgeht, ich mich dafür verantwortlich fühle und permanent schlecht rede.
  2. Oder eine neue, ungewohnte Situation kommt auf uns zu, von der wir (noch) nicht wissen, wie wir sie bewältigen können bzw. ob wir ihr überhaupt gewachsen sind? Dieses «Neue» wird zu einem kaum bezwingbaren Berg, der uns möglicherweise den Schlaf raubt, oder Stressgefühle auslöst.
  3. Eine weitere Ursache für Selbstzweifeln können andere Menschen sein. Genauer gesagt: was wir denken, was sie denken. Ein Blick, ein knappes Wort, eine Reaktion, die wir in die eine Richtung interpretieren und nicht mehr aufhören können, darüber nachzudenken, was an uns «falsch» ist.

Ungesunde Selbstzweifel und ihre lange Vorgeschichte

Hinter diesen ungesunden Selbstzweifeln steckt meist ein innerer Glaubenssatz namens: «Ich bin nicht gut genug». Geformt hat sich dieser in unserer Kindheit, wo wir entweder von unseren Eltern und nahen Bezugspersonen ein negatives Selbstbild übernommen haben. Es ist aber auch die Folge von Worten und Gesten, die uns damals das Gefühl vermittelt haben: «Du bist nicht gut, so wie du bist.»

Gleichfalls sind wir soziale Wesen und Teil einer Gemeinschaft, in der bestimmte Regeln und Normen gelten. Mangelnde Anpassung wird häufig mit Ablehnung oder Ausgrenzung bestraft, ob in der Familie aber auch in der Gesellschaft – und das wollen wir als Kinder wie auch heute als Erwachsene tunlichst vermeiden. Die Angst vor dem Alleinsein oder der Einsamkeit sitzt tief und ist so alt wie die Menschheit selbst. Denn als Einzelgänger hätten wir in der Steinzeit wenig bis kaum überlebt.

Unsere unbewusste und auch kollektive Vergangenheit – wie lange sie auch zurückführen mag – können wir nicht mehr verändern. Und doch sind wir unseren Selbstzweifeln nicht ohnmächtig ausgeliefert. Wir tragen die Macht in uns, zu entscheiden…

«Glaube nicht alles, was du über dich denkst.»

Byron Katie

Heute, wo es nicht mehr ums nackte Überleben geht, dürfen wir diese Ängste und Zweifel auf ein gesundes Mass reduzieren. Raus aus der permanenten Selbstentwertung, diesem grossen Wunsch nach Zuwendung und Anerkennung, rein in ein Selbstvertrauen, das du & ich aus uns selbst heraus zu schöpfen vermögen.

5 Impulse raus aus deinen Selbstzweifeln

Genau dafür haben wir heute 5 Impulse für dich mitgebracht, die du in deinem Alltag wunderbar integrieren kannst…

1. Beginne an deinen Selbstzweifeln zu zweifeln

Hier schlagen wir unsere überbordenden Selbstzweifel mit ihren eigenen Waffen 😉 Was es dafür braucht, ist deine Achtsamkeit. Ertappst du dich dabei, wie dich deine entwertenden Gedanken runterziehen, dann stelle innerlich ein Stoppschild auf. Du darfst auch laut: «Jetzt ist aber mal genug» rufen. Und dann beginnst du damit, dein negatives Selbstgespräch auf seinen Sinn zu hinterfragen bzw. daran zu zweifeln. Stell dir dazu gern folgende Fragen:

  • Was nützt es, an mir zu zweifeln?
  • Inwiefern macht es mich besser?
  • Tu ich mir oder jemand anderem damit einen Gefallen?

2. Und dann: lenke dich ab!

Nein, es geht nicht darum, vor deinen Selbstzweifeln davon zu laufen oder Gedanken zu unterdrücken. Doch wenn du dein negatives Selbstgespräch und seine Unsinnigkeit aufgedeckt hast, darfst du die Ablenkung als ein bewährtes & einfaches Mittel gegen weiteres Grübeln zu Hilfe nehmen. Wichtig ist: such dir eine Ablenkung, bei der es dir leichtfällt, auf andere Gedanken zu kommen.

  • ein Treffen mit einer guten Freundin oder einem langjährigen Freund
  • ein grandioser Filmabend mit deinen Lieblings-Schauspielern
  • ab in den Garten und lieber in der Erde als in deinem Kopf grübeln 😉
  • eine Runde Jogging im Wald
  • eine bewegende Breathwork-Session
  • ein neues Backrezept ausprobieren
  • deine Kreativität bei einem DIY-Projekt ausleben

Stell dir dafür eine Liste zusammen, die du einfach aus der Schublade ziehen kannst, solltest du diese Ablenkung dringend gebrauchen, ohne eine Ewigkeit darüber sinnieren zu müssen, was dies nun sein könnte!

3. Entwickle dein Selbstmitgefühl

    Versuche gleichfalls, aus deinem Selbstmitleid auszusteigen. Dich selbst bemitleiden hält dich in der negativen inneren Energie gefangen und zieht dich oft noch weiter runter. Selbstmitgefühl ist hingegen eine wohlwollende Haltung dir selbst gegenüber. Vielleicht habe ich in dieser oder jener Situation nicht korrekt oder nicht in meiner besten Manier gehandelt und reagiert, ABER: das ist okay!
    Selbstmitgefühl bringt dir selbst Verständnis und Akzeptanz entgegen. Es ist eine positive Energie, die dich auffängt und wertschätzt, mit deinen Schwächen und Fehlern, die immer und überall sein dürfen, ob auf der Arbeit, in der Familie, in Beziehungen, bei Vorhaben oder Projekten.
    Stell dir dafür gern vor, wie du mit einem Kind sprechen würdest, welches tollpatschig ein Glas umgeschüttet hat. Es kann dir gerade zu beginn dabei helfen, umsichtiger mit dir selbst umzugehen.

    4. Vergleiche dich nicht mehr

    Uns mit anderen – ob im Freundeskreis, in der Familie oder auf Social Media – zu vergleichen, ist das schlimmste, was wir unserem Selbstwertgefühl antun können. Gerade Frauen neigen häufig dazu, sich mit anderen Frauen zu vergleichen. Doch ist das, was wir denken, wie die andere Person lebt und fühlt, wirklich wahr? Ist es nicht oft so, dass der Schein nach Aussen in den wenigsten Fällen der Realität entspricht? Und: unbewusst schauen wir meist auf die Stärken der anderen und vergleichen genau diese mit unseren eigenen Schwächen. Wie wäre es, wenn du dich stattdessen immer nur mit dir selbst bzw. deinem früheren Ich vergleichst und dabei deine positive Entwicklung in den Fokus rückst? Am Ende gibt’s da nur eins: dich als Gewinner*in.

    5.     Und das bringt uns zum letzten Punkt: beginne dein Erfolgs-Journaling

    Nimm dir jeden Abend dein Journaling-Buch zur Hand und schreibe auf, was du an diesem Tag «gutes» getan hast? Welche Erfolgserlebnisse kannst du heute feiern? Und nein, es geht nicht um die grossen Meilenschritte, sondern um deine alltäglichen Gewinne und Errungenschaften: nur noch fünf statt der üblichen zehn Minuten grübeln, das Vergnügen vor die Arbeit gesetzt, eine Yoga-Übung gemacht, dir selbst mitfühlend begegnet, etc. Genau diese gilt es anzuerkennen, als das, was sie sind, eine starke «Leistung».  Im Wissen, gerade die kleinen, vermeintlich gewöhnlichen Schritte bringen dir die grosse Veränderung in dein authentisches, selbstbewusstes, befreites und erfülltes Ich!

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