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Das Fehlende

06. Februar 2018

Wir sind Weltmeister in der Symptombeseitigung: Ein süsser Schokoladenkuchen bei schlechter Laune, eine lindernde Schmerztablette bei Kopfschmerzen und ein tiefer Zug an der Zigarette bei innerer Unruhe. Heilung, im Sinne von Ganzwerden, erreichen wir damit allerdings nicht.

Das Leben plätschert dahin. An gute Tage reihen sich schlechte. Auf Hochs folgen Tiefs. Eine Tatsache, der wir als Gesellschaft, die nach dem permanenten Glück strebt, möglichst entgegenwirken möchten. Krisen gehören so schnell wie möglich ausgemerzt. Den Weg, den wir dabei oftmals einschlagen, lässt sich auf den gemeinsamen Nenner „Konsum“ bringen. Wir führen uns zu, was uns vermeintlich gut tut: Ein neues Auto, ein rasch wirkendes Medikamente oder einen Film mit Happy End. Auf die Schnelle vermag uns die Flucht nach vorne beziehungsweise nach aussen Linderung verschaffen, doch kaum ist das gekaufte Hochgefühl auf seinem Höchststand angelangt, schaut auch schon das nächste Tief um die Ecke. Und von neuem beginnt sich das Karussell zu drehen.

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Das Karrussell wird sich weiter drehen, wenn wir nicht damit beginnen, nach dem zu suchen, was uns wirklich fehlt: das Abgespaltene, das Verdrängte, das Nicht-gelebte, das Unerlöste. Finden werden wir dies weder im Warenhaus, noch im Arzneischränkchen oder im Fernseh-Abendprogramm. Vielmehr werden wir das Fehlende, das uns zur Heilung – im ursprünglichen Sinne von unversehrt, ganz- oder gesundsein – führt, in unserer Innenwelt finden.

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Doch was können wir tun? Wie finden wir wieder zu unserer Ganzheit zurück? Eine wunderbare Landkarte, die uns den Weg zum Fehlenden aufzeigt, sehen wir in dem von Humanmediziner und Psychotherapeut Dr. Rüdiger Dahlke erarbeiteten Archetypen- oder Lebensprinzipien-System. Dahlke erkennt zehn- beziehungsweise zwölf Urbausteine:

Widder-Mars, das Prinzip von Aggression und Aufbruch

Stier-Venus, das Prinzip von Selbstwert, Verwurzelung und Sinnenfreude

Zwillinge-Merkur, das Prinzip von Kommunikation und Austausch

Krebs-Mond, das Prinzip von Empfindung, Gefühl, Geborgenheit und Lebensrhythmus

Löwe-Sonne, das Prinzip von Kreativität, Ausstrahlung und Mitte

Jungfrau-Merkur, das Prinzip von Ordnung und Vernunft

Waage-Venus, das Prinzip von Harmonie, Partnerschaft und Ästhetik

Skorpion-Pluto, das Prinzip von radikaler Wandlungsfähigkeit

Schütze-Jupiter, das Prinzip von Wachstum und Sinnfindung

Steinbock-Saturn, das Prinzip von Struktur und Konzentration auf das Wesentliche

Wassermann-Uranus, das Prinzip von Freiheit, Unabhängigkeit und Originalität

Fische-Neptun, das Prinzip von Grenzüberschreitung und Auflösung des vordergründig Sichtbaren

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Mit Astrologie im Sinne von Geburtshoroskop-Deutung hat dies nichts zu tun, sondern vielmehr mit archetypischen Seelenmustern. Jede und jeder trägt alle Prinzipien in sich, mehr oder weniger ausgeprägt, mehr oder weniger gelebt, mehr oder weniger im Schatten liegend. Mittels Buch und Seelenbildermeditationen können wir durch die zwölf Urbausteine reisen, und erkennen, welche Aspekte abgespalten sind, und welche es noch zu entwickeln und zu integrieren gilt. Das Buch portraitiert dabei sehr ausführlich die zwölf Archetypen. Rüdiger Dahlke ordnet den einzelnen Urbausteinen Landschaften, Pflanzen, Tiere, Persönlichkeiten und Krankheiten zu, und verwebt diese zu einem umfassenden Prinzipien-Bild. Als Leser erfahren wir, wie beispielsweise Fruchtbarkeit, der Wonnemonat Mai, die Taube, die Linde, die Stadt Luzern, Barbara Streisand, Übergewicht und Schilddrüsenerkrankungen auf einer tiefergelegenen Ebene einem Prinzip angehören, nämlich dem Prinzip Stier-Venus.

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Daneben bietet eine geführte Seelenbildermeditation eine besonders gute Möglichkeit, das Fehlende aufzuspüren und in der Selbsterkenntnis wichtige Schritte nach vorn zu gehen. Die Teilnehmer werden auf eine Reise zu den einzelnen Körperregionen und den damit verknüpften Lebensthemen mitgenommen. Beim Archetyp Stier-Venus wäre dies zum Beispiel die Körperregion Hals verbunden mit der Thematik des Besitzens. Es werden Fragen aufgeworfen wie: „Was bedeute es für mich, etwas zu besitzen?“ oder „Der Verlust welcher Dinge würden mir meine Sicherheit und mein Selbstwertgefühl nehmen?“ Unsere Antworten geben Aufschluss darüber, ob dieser Themenbereich in unserem Schatten liegt oder bereits erlöst ist. „Dabei geht es um die Entwicklungsbehinderung durch Besitz und all die Dinge, die einem an den Hals gewachsen sind und die man folglich am Hals hat, als solch zu spüren, um bewusst für Erleichterung zu sorgen und sich überzähligen und überflüssigen Besitz endgültig vom Hals zu schaffen“, so Dahlke.

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Das Fehlende aufzuspüren, dem Ungelebten nachzugehen, es zu entwickeln und in die Tat umzusetzen ist wahrlich kein bequemer Weg. Es erfordert Eigeninitiative, Mut und der Wille, die eigene Komfort-Zone zu verlassen. Doch die Belohnung, die auf uns wartet, übersteigt das kurzweilige Wohlgefühl unseres Konsumverhaltens bei weitem. Es ist Heilung. Es ist Ganzheit.

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(Bildercredits: unsplash.com)

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