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Ein Atem, der uns überall hinführt

24. Januar 2018

„Was der Bauern nicht kennt, das frisst er nicht.“ Ein Sprichwort, das wohl auf viele von uns zutrifft. Wir bevorzugen, was uns bekannt ist. Nicht Vertrautem begegnen wir oft mit Skepsis und Unsicherheit – so auch dem Verbundenen Atem. Mehr Klärung soll das folgende Interview mit Roger bringen. Vielleicht vermag es ja den einen oder anderen Bauern umzustimmen…

Atmen, so scheint es, ist keine grosse Schwierigkeit. Wir alle atmen ziemlich erfolgreich. Was soll uns da ein Atem-Seminar bringen?
Roger: Die meisten Menschen denken sie atmen richtig. Das stimmt jedoch nur bedingt. Wir führen uns beim Einatmen genug Sauerstoff zu, um unseren Alltag zu bewältigen. Heisst: Unser Atem reicht aus, um zu überleben. Doch ich behaupte die meisten Menschen atmen nicht richtig, sie atmen zu oberflächlich. Das beginnt bereits bei unserer Geburt: durch Interventionen wie Einleiten oder Kaiserschnitt wird das Auf-die-Welt kommen in seinem natürlichen Prozess gestört. Und damit auch unseren ersten, so wichtigen, in die Tiefe gehenden Atemzug verhindert. Im weiteren Verlauf des Lebens lassen Unfälle, Traumatas oder negative Erlebnisse unsere Atmung immer oberflächlicher werden.

Was ist denn die Problematik an einem oberflächlichen Atem. Zum Überleben reicht unser Atem ja allemal?
Zum Überleben reicht er aus, aber nicht zum Leben. Bei meiner Arbeit als Osteopath erfahre ich häufig, das Neugeborene, die den so unglaublich wichtigen ersten Atemzug nicht tief genommen haben, auch nicht auf dieser Welt angekommen sind. Sie sind weniger wach und zeigen bereits mannigfaltige Probleme wie Verdauungsbeschwerden, Ruhelosigkeit, Nervosität, Schlafstörungen. Das alles sind Anzeichen dafür, dass Schwierigkeiten mit dem Loslassen bestehen.

Kann uns da der Verbundene Atem weiterhelfen?
Ja, der Verbundene Atem ist ein überaus effektives Werkzeug dafür. Sein Heil-Potenzial ist unglaublich gross und je geübter wir mit dem Verbundenen Atem sind, umso tiefer kann er uns bringen. Auch soweit, dass wir unsere Geburt nochmals durchleben und diesen ersten, so wichtigen Atemzug nachholen können. In den Sitzungen lernen wir zudem wieder tief durchzuatmen und eignen uns einen langen Atem an. Wir machen Bekanntschaft mit einem Atem, der uns nicht ausgeht und uns überall hinführt, auch auf die höchsten Bergspitzen dieser Welt – im übertragenen Sinne gemeint. So lautet auch unser Logo: „Breaththrough – Breakthrough“.

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Wie kann ich mir solch eine Atem-Sitzung vorstellen?
Die Atem-Sitzungen werden in Gruppen durchgeführt. Begleitet von Musik leite ich die Teilnehmer zu einer dynamischen Atmung an. Dabei werden die Pausen zwischen dem Ein-und Ausatmen weggelassen. Da wir uns währenddessen nicht bewegen, wird unser Körper mit Sauerstoff und Energie überflutet. Gemeinsam tauchen wir so in eine einmalige Energieerfahrung ein.

Warum wird das Atmen in Gruppen durchgeführt?
Macht ein Rockkonzert oder ein Fussballspiel mit nur zehn Zuschauern Spass? Je mehr Leute mit der gleichen Intention zusammenkommen, umso grösser wird das Energiefeld aus dem wir dann schöpfen können.

Welche Rolle spielt die Musik dabei?
Musik berührt uns, Musik motiviert uns, Musik bringt uns zum Lachen, zum Weinen, zum Nachdenken, zum Fliegen, zum Träumen, etc. Musik ist ein Energieträger. Zum Ankommen spiele ich eine ruhige, meditative Musik ab. Je tiefer wir uns im Atemprozess befinden, umso energiegeladener wird die Musik. Dann spiele ich auch gerne mal ein Rocksong ab. Die Musik motiviert uns, noch schneller zu Atmen. Sie motiviert uns, bei auftretenden Widerständen, die uns normalerweise zum Anhalten bringen, weiter zu atmen.

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Was für Widerstände treten denn auf?
Der Sauerstoffüberschuss berührt Körper, Geist und Seele. Dort wo bei uns die Energiebahnen bereits gut fliessen, fühlt sich der Überschuss wohlig an, dort wo Blockaden sind, erfahren wir Gefühle von Enge, Angst, Schmerz, Trauer, Wut, etc. Unterdrückte Erlebnisse, Gefühle und Emotionen treten an die Oberfläche. Dinge, die nicht in Ordnung sind melden sich. Wir nutzen die Qualität des Atmens als Brückenbauer zwischen dem äusseren, bewussten und dem inneren, unbewussten Leben des Körpers.

Wäre es nicht einfacher, die schweren Themen ruhen zu lassen?
Nein, denn der Weg hindurch ist der Weg hinaus. Nur durch Verständnis und Erkenntnis können Lebensthemen verarbeitet und integriert werden. Das bringt uns weiter, lässt uns wachsen. Und es lässt nicht immer wieder in dieselben „Fallen“ tappen: jeweils an den „falschen“ Partner geraten, jeweils eine Arbeitsstelle antreten, in der wir nicht glücklich sind, jeweils für andere da sein müssen und für sich selbst keine Zeit finden, etc. Erkenntnis und Verständnis sind die Wege zur Heilung.

Was kann uns der Verbundene Atem zudem bieten?
Die Atemsitzung bietet uns zudem die Möglichkeit, uns mit unserem tiefsten Wesen zu verbinden. Wir bekommen Antworten auf Sinnfragen: Wer bin ich? Welche Vision trage ich in mir? Was sind meine Potenziale? Welche Wünsche müssen noch gelebt werden? Was ist die Aufgabe meines Lebens? In unserem Leben geht es darum, unsere Geburt zu vollenden. Wir vollenden sie nicht durch Leistung, sondern durch sein. Die Erfahrung des Seins, die Erfahrung unseres tiefsten Wesen, das ist die Hausaufgabe unseres Lebens.

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Für wen ist der Verbundene Atem geeignet?
Der Verbundene Atem bringt allen etwas. Er ist für alle diejenigen ein effizientes Werkzeug, die festgefahrene Muster auflösen und damit ihr Leben positiv verändern möchten. Der Verbundene Atem gibt Sinnsuchenden Antworten, unterstützt Kranke beim Heilungsprozess, verleiht Sportlern den langen Atem der Sieger, führt durch Übergangskrisen wie Geburt, Pubertät, Adoleszenz, lässt Unternehmer ihre Visionen wachsen, ist eine sehr gute Geburtsvorbereitung etc. Alle Lebensthemen, die uns beschäftigen, können mit dem Verbundenen Atem bearbeitet werden. Für einen nachhaltigen Erfolg braucht es jedoch eine gewisse Regelmässigkeit, wie eine alte Weisheit sagt: „Tropfen um Tropfen – so füllt sich eine Tasse.“

(Bildercredits: curavida.ch, unsplash.com)

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