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Loslassen. Ganz einfach! Oder doch nicht?

11. November 2021

Eigentlich wäre es ja so simpel, das Loslassen. Denn es braucht kein Können, keine Fertigkeiten und auch kein Wissen, sondern einfach deine Bereitschaft, etwas freizulassen. Ist das so? Komm mit und wir erklären dir in 4 Schritten, wie das Loslassen wirklich gelingt.

Gerade jetzt im Herbst ist das Loslassen omnipräsent. Ein Wind weht, und mit der Böe fliegen uns auch schon unzählige farbige Blätter um die Nase. Es fühlt sich so leicht an, dieses Freilassen. Und nein, wahrscheinlich gibt es kein Baum auf dieser Welt, der sich mit dem Loslassen schwertut. Es geschieht einfach – ganz natürlich. 

Doch hast du dich schon mal gefragt, wo es eigentlich seinen Anfang nimmt, das Fallen der Blätter? Ist es der Wind, der zu stark bläst? Entscheiden sich die Blätter, einfach mal loszulassen…? Oder sind es vielleicht die Äste, die nicht mehr tragen mögen? Man könnte ja meinen…aber nein: das Loslassen beginnt tief im Boden unter der Erde – bei den Wurzeln…⁠

Ja richtig gehört, die Bäume besitzen mit ihren Wurzeln eine unterirdische Kommandozentrale, die das ganze Baumsystem regelt. Nein, das hat gar nichts mit Esoterik zu tun, sondern ist reine Wissenschaft. Forscher haben nämlich bei Wurzeln unter dem Mikroskop zellbiologischen Strukturen, die hirnähnliche Funktionen wahrnehmen, entdeckt, und somit den Zellen im Gehirn von Tieren ähneln. Die Wurzeln schicken Botschaften aus der Erde an die Blätter. So auch, wenn der Boden im Herbst gefriert und die Wurzeln weniger Wasser finden. Dann «übermitteln» sie in die Baumkrone: Zeit fürs Loslassen. Denn diese würden, wenn sie in ihrem vollen Saft stehen, mehrere Hundert Liter Wasser pro Tag verdunsten – zu viel des Guten in kalten Tagen.

1. Schritt: Deine Erkenntnis darüber, wo das Loslassen beginnt

«Warum erzählen die mir jetzt was von Zellularbiologie?», fragst du dich nun vielleicht. Weil alles eins ist und die Natur für uns damit ein so weiser Lehrer. Wirklich etwas Loslassen – seien dies destruktive Glaubensmuster, eine verletzende Geschichte, negatives Tun, Ängste, Menschen, etc. – passiert nur dann so richtig, wenn ich & du es an der Wurzel tun…⁠Heisst: Ein bisschen darüber Quatschen und sich auf Verstandesebene davon verabschieden, klappt unsere Meinung nach nicht wirklich! Rituale, wie etwas Aufschreiben, um es dann vom Wind davonwehen zu lassen sind wunderschön, aber es ist nicht der Anfang des Loslassprozesses, sondern das Ende.

Wollen du & ich wirklich etwas loswerden, dann gilt es, die Sache ganz tief, und zwar auf Gefühls- und Bewusstseinsebene, nochmals zu erfahren, zu verstehen, zu erkennen, zu verdauen und zu integrieren, um es dann freilassen zu können…Ganz nach unserem geliebten Motto: «Der Weg hindurch ist der Weg hinaus!»

2. Schritt: Beende deine inneren Kämpfe!

In diesem Sinne: Wende dich nicht mehr von dem ab, was du loslassen möchtest! Bekämpfe es nicht krampfhaft, denn dem Gesetz der Energie, welche der Aufmerksamkeit folgt, bewirkst du damit das Gegenteil: je mehr du etwas weghaben möchtest, dich mit Füssen und Händen dagegen wehrst, umso kraftvoller hält es sich in deinem Leben.

Wenn dich also das nächste Mal eine schmerzhafte Erinnerung, ein verlorene Liebe oder ein ungewolltes Verhaltensmuster heimsuchen, dann akzeptiere sie. Vielleicht magst du dir dabei gut zureden «Okay, da bist du wieder», und schenkst diesem Anteil in dir einige Minuten der Aufmerksamkeit, fühlst dich hinein, trauerst allenfalls, und gibst dem alten Ballast dann die Erlaubnis, gehen zu dürfen – ohne Kram, ohne Geschimpfe, ganz friedlich und geruhsam! Die Annahme dessen, was ist, bewirkt schon ganz viel in dir, und erste Fäden, die sich erst noch ganz fest angefühlt hatten, beginnen sich langsam zu lösen.

3. Schritt: Loslassen gelingt dir nur über innere Arbeiten

«Wie kann ich den Ballast vollkommen loswerden?», lautet allenfalls deine nächste Frage. Wie bei den Bäumen gilt es auch bei dir als Mensch, die Dinge an der Wurzel zu packen und Antworten auf die Frage zu finden, warum dir das Loslassen gerade so schwer fällt? Denn meist hindert dich etwas daran, und dieses etwas ist dir oftmals gar nicht bewusst. Menschen, Geschichten, Erinnerungen, Denkmuster oder Glaubenssätze, die sich hartnäckig in deinem Leben halten, nähren dich auf eine Art und Weise.

Ein Beispiel: Du bekundest Mühe, eine zerbrochene Beziehung zu einem Menschen abzuschliessen, allenfalls aus dem Grund, dass du das Gefühl hast, nur mit einem liebenden Partner oder einer liebenden Partnerin an deiner Seite ist das Leben perfekt. Ist dem so, oder hast du mit dieser Beziehung nicht eine Leere versucht in dir zu füllen, wie beispielsweise deine fehlende Selbstliebe?

4. Schritt: Deine Leere in Fülle wandeln

Die Erkenntnis über den Grund deines unbewussten Festhaltens zeigt dir den Weg deines Loslassprozesses. Es ist keiner, der von heute auf morgen beschritten werden kann, denn ganz häufig ist die Wurzel deines Anhaftens ein Mangeldenken! Du hast das Gefühl, in deinem Sosein nicht zu genügen, und sabotierst dich über das Festhalten an Menschen, Geschichten, Denk- oder Verhaltensmustern noch mehr.

Fülle bringt dir wiederum deine ganz bewusste, konkrete innere Arbeit! Mangelnde Selbstliebe, mangelndes Selbstbewusstsein, mangelndes Selbstvertrauen, und so weiter und so fort, kannst du dir nicht einfach auf Verstandesebene einreden. Es sind allesamt innere Qualitäten, die du über tägliche Mantras, suggestive Meditationen oder neue Lebenserfahrungen grosszuziehen hast, solange, bis sie deine Mängel aufwiegen.

Innerliche Fülle schenkt dir Freiheit und Unabhängigkeit. Du bist nicht mehr angewiesen auf Menschen oder Situationen, um dich geliebt, gesehen und gewertschätzt zu fühlen.

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