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Selbstfürsorge: Ein Erfahrungsbericht mit wertvollen Tipps!

10. Juni 2022

Selbstheilung, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge. Allesamt Wörter, die nicht nur das «Selbst» verbinden, sondern auch im wahren Leben nicht ohneeinander können. Ich, Lea, durfte dies anfangs Jahr am eigenen Leib erfahren – im wahrsten Sinne des Wortes.

Selbstfürsorge und die Kraft der Selbstheilung

Alles begann in den Skiferien, wo mich Unterleibsbeschwerden und Übelkeit plagten. «Ganz klar PMS, prämenstruelle Beschwerden», so die Apothekerin. Und weiter: «Davon kann ich Ihnen ein Lied singen. Seit meiner Pubertät überlebe ich meine Tage nur mit Schmerzmittel.» PMS kannte ich bisher nur vom Hörensagen, und so schluckte ich eben auch Ibuprofen, bis der ganze Spuk vorbei war.

Jeden Monat schmerzlindernde und entzündungshemmende Tabletten einnehmen, das wollte ich allerdings nicht, und vereinbarte einen Termin bei der Frauenärztin. Die Ultraschall-Diagnose war klar: Eine mir bekannte Zyste ist im Verlauf der letzten zwei Jahre auf das dreifache angewachsen. «Heutzutage werden gutartige Zysten in der Regel nicht mehr operiert, einfach im Auge behalten. Angesichts ihrer Beschwerden kommen Sie hier aber nicht um eine Operation herum. Ich werde Sie gleich an die Frauenklinik Bern für eine Magnetresonanztomographie und die Besprechung der Vorgehensweise weiterleiten.»

Zwei Tag später hatte ich eine Dame von der Frauenklinik am Apparat: «Frau Marti, ich rufe sie für die Vereinbarung eines Operationstermines an!» Etwas verdutzt fragte ich nach, ob nicht noch eine vorgelegte Besprechung stattfinden würde? «Ach, das machen wir gleich in einem», kam die Antwort zurück. 

Das Selbstbewusstsein als Wegweiser 

Ich fühlte mich überrumpelt und bat um Bedenkzeit. Diese nahm ich mir und entschied mich schliesslich für einen alternativen Weg. Den Weg der Selbstheilung, oder konkret: Osteopathie, Schüssler Salze, ein Spagyrik-Spray zur hormonellen Regulierung, mentale Arbeiten, weniger Stress und jeden Abend Yin-Yoga.

Denn ganz grundlos – so unsere Ansicht von Körper, Geist und Seele als Einheit – kommen körperliche Beschwerden nicht. Und ja, die vergangene Zeit war tatsächlich intensiv und herausfordernd. Vier Jahre lang ernährte mein Körper, bedingt durch zwei Schwangerschaften und Stillzeiten, nicht nur mich, sondern jeweils auch ein kleines Wesen. Dazu kam der Aufbau unseres Seminarhauses CURAVIDA mit der dreijährigen Totalrenovation von Haus und Garten, und zusätzlich arbeitete ich festangestellt oder freiberuflich als Journalistin. In diesem Sinne lautete meine persönliche Diagnose, dass ich in den letzten Jahren ganz viel erschaffen und noch mehr geleistet, die Auszeiten hingegen zu wenig gelebt hatte.

Selbstbewusstsein bzw. sich seiner selbst bewusst sein bedeutet im Grunde genommen zu wissen, was du und ich leben, oder eben nicht leben, wo deine und meine Stärken, oder eben Schwächen liegen. Wie oft greifen wir ein, mit Tabletten, Pillen und Operationen, ohne dem Grund der Ursache auf die Spur zu gehen? Migräne, Nackenverspannungen, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Burnout, Verdauungsprobleme, chronische Müdigkeit, etc. sind allesamt ganz oft die Folge von zu viel Stress, zu viel Anspannung, zu viel Leistung. So wäre die Operation in meinen Augen wie Unkraut-Jäten gewesen, ohne es an der Wurzel zu packen. 

Ich war mir also bewusst, wo es anzusetzen galt, nämlich bei einer verstärkten Selbstfürsorge. Diese wahrzunehmen gelingt in einem prall ausgefüllten Familienalltag zugegebenermassen nicht immer leicht. Als berufstätige Frau mit Haus, Garten und zwei Kindern im Vorschulalter nimmt die Fürsorge für andere und anderes viel Raum ein: Einkaufen, Wäsche waschen, Zeit mit den Kindern verbringen, Seminare vorbereiten und geben, Kochen, den Garten pflegen, Zeitungsartikel für Auftragsarbeiten schreiben, unsere Social-Media-Kanäle pflegen etc. 

Der eigenen Wirksamkeit vertrauen

Die Entscheidung, den Weg der Selbstheilung zu gehen, brauchte gleichfalls eine gute Portion Mut und Selbstvertrauen. Denn im Grunde genommen geht es darum, dass wir dabei der unermesslichen Intelligenz der körpereigenen Kräfte vertrauen. Und ich müsste Lügen, wäre ich nicht auch mit Zweifeln im Gepäck in dieses Vorhaben gesprungen. Ich nahm die Unsicherheiten an, so wie sie kamen, liess sie wieder ziehen und vertraute meiner Selbstwirksamkeit. Wir sind davon überzeugt, dass wir keine Opfer der Umstände sind, sondern das Glück für unser Leben in den eigenen Händen halten. So auch für die Gesundheit. 

Liegt in unserem Lebensstil, in Essgewohnheiten, in Denk- und Verhaltensmustern und / oder in den inneren und äussere Stressoren die Ursache, dann eröffnet uns dies zahlreiche Wege der Genesung. Werden diese «Wurzeln» angegangen, kann der Körper in ein basisches Milieu geführt werden und Heilung – physisch und psychisch – von allein stattfinden. Nun könnte man hier von einem Placebo-Effekt sprechen, bei der die Erwartung des Patienten, dass die Behandlung helfen wird, ein wichtiger Faktor spielt. Und ja, wir glauben gleichfalls an die Macht der Gedanken, die fokussiert eingesetzt, ganz viel bewirken können. 

Selbstfürsorge – geht immer

In den folgenden Wochen lenkte ich die Aufmerksamkeit auf meine Bedürfnisse. Wie bei vielem, so gilt auch für die Selbstfürsorge: «Energy flows where attention goes». Was zu deutsch so viel heisst wie die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Oder anders formuliert, selbstwirksam werden du und ich in einem ersten Schritt mit unserem Fokus. Wenn ich weiss, worauf ich mich in meinem Alltag zu achten habe, dann ist bereits ein grosser Schritt Richtung Wandel gegangen. Ich suchte also immer wieder Momente, in denen ich mich ausklinken und für mich selbst sorgen konnte, und fand diese erstaunlicherweise oft. 

Tipps für deine Selbstfürsorge im Alltag

1. Langsamkeit

Ich lasse den Alltag langsamer angehen und fülle die Stunden mit weniger Aufgaben. Nicht alles muss sofort und gleich erledigt sein. Statt frisch gebackenes Brot gibt es öfters eines vom Bäcker, der Wäschekorb liegt einen Tag länger gefüllt in der Waschküche und ich verbringe weniger Zeit online. Meine Bildschirmzeit sagt es mir, und dauert in der Regel nicht mehr als eine Stunde. 

Mein Tipp an dich: Versuche es auch, ganz oft ist weniger mehr!

2. Bewegung in der Natur

Ein Spaziergang in der Natur war und ist seither fest eingeplant. Dabei bin ich sofort im Hier und Jetzt, kann meine Gedanken ziehen lassen und das Sein bei Pflanzen und Tieren gemeinsam mit den kleinen Kindern geniessen. Entdecken, die Welt rund um mich sinnlich wahrnehmen, abschalten, ruhenlassen. 

Empfehlenswert: mindestens 15 Minuten am Tag Waldbaden bzw. Naturbaden!

3. Bei mir selbst sein

Gerade in einer Zeit, wo unsere Aufmerksamkeit immer wieder gefordert, ja zuweilen überfordert wird, sind Momente der Einkehr goldwert. Kein Handy, kein Buch, keine Zigarette, kein Gespräch, keine Zeitung, kein Fernsehen, keine Süssigkeit für Zwischendurch, sondern einfach mit mir sein ist wunderbar heilsam!

Davon kann es nicht genug geben: Nimm dir jeden Tag rund 10 Minuten eine Auszeit um bei dir selbst anzukommen. Ganz simpel und so wirkungsvoll!

4. Was tut mir gut?

Ich liebe es, im Garten zu arbeiten, ganz nach dem Motto «As I work on the garten, the garden works on me». Genauso liebe ich es, mit den Kindern in ein bildschönes Kinderbuch einzutauchen oder selbst eine Geschichte zu schreiben. Es sind Dinge, die mein Herz wärmen und mir gut tun.

Mein Inspiration für dich: Achte auf das, was dir gut tut und lade es jeden Tag in dein Leben ein! Es ist Selbstfürsorge pur!

5. Yin Yoga abends

Den Tag lasse ich wenn immer möglich mit einer Yin-Yoga-Session ausklingen. Es ist eine achtsame Art, den Körper zu entspannen und den Geist zur Ruhe zu bringen. Ich achte dabei auf eine tiefe und feste Atmung und lasse mich gehen. In rund 20 Minuten bin ich ganz bei mir, fühle mich erfrischt und zugleich tiefenentspannt. 

Input für dich: Wunderbare Bücher mit zahlreichen Übungen und Erklärungen gibt es hierfür von Stefanie Arend.

6. Meditationen

Bei den selbst komponierten Musik-Meditationen von Roger kann ich mich total gehen lassen. Sie holen mich ab und führen mich in die Tiefe meines Seins.

Empfehlenswert: Gönne dir regelmässige eine klangvolle Seelenreise mitten im Alltag. Dein Reset für zwischendurch!

7. Viel Schlaf

Und zu guter Letzt gönne ich mir viel Schlaf. Um 22 Uhr erinnert mich mein Handy daran, dass es Zeit fürs Bett ist. Denn klar ist: ein guter Schlaf unterstützt die Selbstheilung.

Mein Rat an dich: Ziehe das Bett einem langweiligen Fernsehabend vor! Du wirst erfrischter und lebendiger die Tage geniessen können.

Sorge für dich oder so einfach kann Medizin sein

Du willst sicher wissen, wie es meinem Unterbauch in dieser Zeit ergangen ist? Ich war vom ersten Tag an beschwerdefrei, selbst vor, während und nach meinen Tagen. Und die Zyste? Drei Monate nach der Diagnose vereinbarte ich bei der Frauenärztin eine Ultraschall-Nachsorgeuntersuchung. Die Zyste ist nicht weg, aber um die Hälfte geschrumpft. «Wunderbar! Kommen sie in einem halben Jahr nochmals zur Untersuchung. So einfach kann Medizin sein», lautete ihr Kommentar. Zehn Minuten später verliess ich die Praxis mit einer für mich wichtigen Erkenntnis in meinem Rucksack: Wir sollten uns öfter trauen, uns selbst zu trauen!

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