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6 Räder, 1000 Kilometer und 36’000 Badewannen

15. Juni 2015

Die letzten zwei Wochen verbrachten wir fast ausschliesslich auf unseren Dreirädern und fuhren mit diesen den Rhein hinab. Jeden Tag frischer Fahrtwind und warme Sonnenstrahlen im Gesicht spüren, hier der Besuch eines Städtchens und dort eines kleinen Dörfchens, zum Feierabend „Sünnele“ und sich ein Bierchen zu Gemüte führen, das Zelt am Baggersee aufstellen, etc. Die Fahrt genossen wir in vollen Zügen.

Vor gut zwei Wochen starteten wir in Basel unser Veloabenteuer. Wohin es gehen sollte war mehr oder weniger klar, nämlich Richtung Norden. Nach dem ersten Velotag entschieden wir uns der EuroVelo-Route Nummer 15 zu folgen, genauer gesagt dem Rheinradweg, welcher von der Quelle des Rheins bis zur Mündung in die Nordsee führt.

043 Kampen

Und so radelten wir gemütlich einem der grössten Flüsse Europas entlang, wo sekündlich eine Wassermenge hinabfliesst, die 36’000 gefüllten Badewannen entspricht. Das Wetter war prächtig und das Leben in freier Natur umso herrlicher. In unseren Veloanhängern packten wir neben den nötigsten Kleidern (wir wollen ja nicht zu viel mitschleppen 😉 zudem Zelt und Kochutensilien ein. Ach, und nicht zu vergessen unser nagelneues Solarpanel (von SIStech), damit wir unterwegs stets unser GPS, Kamera und Laptop aufladen können. Wir wollen uns unterwegs ja nicht verirren und euch Daheimgebliebenen weiterhin auf dem Laufenden halten, wo es uns hin verschlägt. Nach getaner „Arbeit“ pflanzten wir uns nieder, wo es uns gefiel. Wie es das heisse Wetter so mit sich brachte meist auf einem Zeltplatz an einem Baggersee oder direkt am Rhein gelegen. Sobald das Zelt stand,…

007 Campingworms

…entledigten wir uns unserer Velokleidern, wagten einen Sprung ins erfrischende Nass…

002 BadimBaggersee

…und genossen ein kühles, lokales Biergebräu 😉

037 Zutphen

Am Tag legten wir rund 80 bis 100 Kilometer auf unseren Rädern zurück und waren ab der Schönheit der rheinischen Flusslandschaft begeistert. Wie es das berühmte Haiku des Japanischen Zen-Meisters und Mystikers Bashò mit den Worten beschreibt…

Wenn ich achtsam schaue, sehe ich die Nazuna, in der Hecke blühn!

…liegt die Schönheit im Auge des Betrachters. Die Nazuna ist keine exotische Lotusblume oder prächtige Rose, sondern eine weit verbreitete kleine Blume. Doch auch das Nahe, Gewöhnliche kann aussergewöhnlich schön sein und uns zum Staunen bringen, wenn wir uns die Zeit nehmen und mit offenen Augen durch die Welt reisen. Wie schön wiegten sich die sattgrünen Weizenfelder im Wind…

Rheinradweg Leuchtende Weizenfelder säumen den Weg

…liess das Seegrass einen Teppich aus winzig kleinen, weissen Blühten auf dem Wasser gedeihen…

Rheinradweg Blütenteppich auf dem Kanal

…oder strahlte das Blau des Rheins mit jenem des Himmels um die Wette.

033 EmmerichamRhein

Liebenswürdige Dörfchen und herzige Städtchen säumten unseren Weg entlang des Rheins. Auf unseren Rädern war es uns natürlich ein Leichtes, diese ohne Parkplatzprobleme oder Staustehen zu erkunden. Insbesondere die prächtig gebauten Kirchen und Dome faszinierten. Wie beispielsweise der mystische Dom im wunderschönen Städtchen Worms…

013 Worms

…der imposante Dom von Köln…

025 Koeln

…oder die neu erbaute Kirche in Emmerich am Rhein.

031 EmmerichamRhein

Auch Schlösser erspähten wir zu Haufen entlang unserer Veloroute. Die Fahrt dem romantische Rhein entlang, von Bingen nach Koblenz, war ein einziges Schlossfest. Kaum passierten wir die eine Burg, kam auch schon die nächste in Sicht…

023 Remagen

Und kaum gestartet, so kam es uns auf alle Fälle vor ;), überquerten wir auch schon die Grenze zu den Niederlanden. Wo die IJssel den Rhein verlässt, verliessen auch wir die EuroVelo-Route 15 Richtung Kampen. Unser Ziel: Friesland am Wattenmeer gelegen. Drei Tage pedalten wir der IJssel entlang. Wir müssen gestehen, in dieser Zeit sind wir zu richtiggehenden Holland-Fans geworden. Jedes Städtchen hier hat seinen ganz eigenen Charme und verzauberte uns im Nu. Sei es mit einem wunderschönen Glockenspiel, welches vom Kirchturm hinab tönt…

040 Kampen

…oder den unzähligen, kleinen Cafés, die an jeder Strassenecke liegen.

038 Doesburg

Und als das GPS schliesslich in Kampen die 1000 Kilometer-Marke anzeigte…

042 Kampen

…war es nur noch ein Katzensprung bis nach Friesland. Sonne, Strand und Meer, ja das geniessen wir nun hier!

046 ItSoal

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