Skip to main content

Bako Nationalpark: Vielfältige Tierwelt

10. März 2015

Die Insel Borneo gilt als ein aussergewöhnliches Naturparadies, auf der es noch relativ viel unberührten Regenwald zu entdecken gibt. Und so verwundert es nicht, dass eine Dschungel-Expedition ganz oben auf unserer To-Do Liste stand. Wir entschieden uns für einen Ausflug in den Bako Nationalpark: mit seinen bizarren Felsformationen, zahlreichen Wasserfällen, einsamen Stränden und seiner vielfältigen Tierwelt einer der beliebtesten Nationalparks in der Malaysischen Provinz Sarawak.

Mit dem Flugzeug landeten wir frühmorgens auf Borneo. Nach Grönland und Neuguinea ist Borneo die drittgrösste Insel der Welt. Im Norden liegen die zwei zu Malaysia gehörenden Provinzen Sabah und Sarawak, sowie das unabhängige Sultanat Brunei, der Süden Borneos zählt zu Indonesien.

Die Stadt Kuching, ganz im Westen Sarawaks gelegen, war Ausgangspunkt für unsere Ausflüge in die Natur und Kultur Borneos. Da die Billigairline Air Asia kein Frühstück an Bord servierte, steuerten wir, kaum gelandet, erst einmal ein Fressbude an, um das weitbekannte Frühstück Sarawaks, Sarawak Laksa, zu geniessen: eine leicht scharfe Nudelsuppe aus Kokosnussmilch, gewürzt mit Zitronengrass, Tamarinde und Shrimp-Paste, einige frische Shrimps und etwas Hühnchenfleisch untergemischt und mit einem Spritzer Limone abgeschmeckt. Einfach lecker!

Gestärkt spazierten wir durch Kuching. Goldene Dächer blitzten in der Sonne auf…

Bild oben: Sarawak State Assembly

Bild oben: Islamische Moschee

…und in den Tempeln nutzten die Chinesinnen und Chinesen den letzten der insgesamt 15 Neujahrs-Feiertage um für Glück, Geldsegen und eine gute Gesundheit zu beten.

Den Nachmittag verbrachten wir im nahegelegenen Freilichtmuseum, wo in einem schönen Naturpark eingebettet…

…sieben typische Häuserbauten der in Borneo lebenden ethnischen Gruppen (Bidayuh, Iban, Penan, Orang Ulu, Melanau, Malaysier und Chinesen) standen. Die Häuser der Orang Ulus beispielsweise werden aus stabilem Wüsteneisenholz gebaut und bieten mehreren Generationen ein Dach über dem Kopf: Ausgetüftelte Reisfeldbewässerungen bewahren die Orang Ulus vor einem steten Weiterziehen auf der Suche nach neuer landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Eine abschliessende Musik- und Tanzshow brachte uns Besucher die kulturelle Vielfalt Borneos noch etwas näher. Eindrücklich war der “Ngajat Lesong”-Tanz der indigenen Volksgruppe der Iban: Stärke und Ausdauer demonstrierend, tanzen die Krieger mit einem rund 20 kg schweren Mörtelstein zwischen ihren Zähnen.

Tags darauf ging es per Bus und Boot in den Bako Nationalpark. 1957 errichtet, ist dieser der älteste Nationalpark der Provinz Sarawak. Dank den zahlreichen, bestens ausgeschilderten Trekkingtrails konnten wir die Flora und Fauna des kleinen (rund 2700 Hektar gross) aber feinen Naturreservats auf eigene Faust erkunden.

Kaum setzten wir einen Fuss auf den ersten Trail, flitzte dann auch schon eine wunderschön gemusterte Schlange an uns vorbei.

In einem glücklichen Moment konnten wir einen Blick auf einen weiblichen Nasenaffen (die Nase der Männchen ist grösser und soll mit ihrer Birnenform der sexuellen Attraktivität dienen) erhaschen. Nasenaffen kommen ausschliesslich auf der Insel Borneo vor und sind ausgezeichnete Schwimmer: Direkt vom Baum springen die seltenen Primaten ins Wasser und legen dort bis zu 20 Meter tauchend zurück.

Live konnten wir leider keinen Sprung eines Nasenaffens ins Nass bestaunen, jedoch eine Amphibienart, die wie eine Springfeder locker lässig übers Meerwasser hüpfte. 

Weniger Glück benötigten wir um eines der weniger scheuen, in Südostasien beheimateten Bartschweine vor die Linse zu bekommen, die rund ums Hauptquartier die Erde auf der Suche nach etwas Essbarem umgruben.

Auch die frechen Makaken zeigten keine grosse Scheu und begutachteten interessiert den komischen Primaten, der sich ihnen mit einer komisch knipsenden Maschine näherte 😉

Grosse Augen machten wir auch immer wieder ab der farbenprächtigen Landschaft. Rot gefärbte Gewässer, umgeben von einer grün leuchtenden Pflanzenwelt, boten uns ein ums andere Mal herrliche Fotosujets…

Am Strand bewunderten wir die Felsen mit ihren wunderschönen Musterungen…

…und genossen die herrlichen Meeresstimmungen.

Zurück in Kuching nutzten wir den verbliebenen Tag bis zu unserer Weiterreise für einen Besuch des Semenggoh Orang-Utan Rehabilitationscenter. Das Center bietet seit 1975 verletzten oder verwaisten Orang-Utans ein zu Hause. Orang-Utans gehören zu den grössten Primatenarten der Welt und kommen ausschliesslich in den Regenwäldern Borneos (Sarawak, Sabah und Indonesien) sowie Nordsumatras vor. Die Orang-Utans leben im Reservat halbwild, was soviel heisst dass sie sich in ihrer natürlichen Umgebung, hoch auf den Bäumen, frei bewegen können, jedoch noch auf die eine oder andere Weise Betreuung geniessen. Wie zum Beispiel eine tägliche Fütterung morgens und nachmittags. Diese finden regelmässig statt, da der zur Verfügung stehende Lebensraum den rund 26 Primatne insbesondere während der Trockenzeit von April bis Dezember nicht genug Nahrung (Früchte, Blätter und junge Triebe, Rinden, Vogeleier, Pilze und Honig) bieten würde. Die Fütterungs-Sessions sind eine gute Gelegenheit, die Tiere von nahem zu sehen und so machten wir uns auf, der Nachmittagsfütterung von 15:00 bis 15:30 Uhr beizuwohnen.

Nicht immer tauchen die Orang-Utans auf, um Bananen oder Kokosnüsse von der Fütterungsplattform zu stibitzen. Gespannt lauschten wir in den Regenwald…und da, plötzlich hörten wir hoch oben in den Bäumen ein Blätterrascheln. Verspielt, von einer Leine zur nächsten hangelnd, seilte sich erst das eine junge Männchen, und kurz darauf das Zweite (ausgewachsene Orang-Utans erkennt man an ihren grossen “Pausebacken”, mit denen sie laut in den Dschungel rufen um ihr Revier abzustecken), zu den Früchten hinab.

Beeindruckt waren wir, wie leicht (kein Wunder, verfügen sie über vier mal soviel Kraft wie wir Menschen) sich die Orang-Utans in den hohen Lüften bewegten und mit welcher Ruhe und Gemütlichkeit sie sich die Früchte zu Gemüte führten. Gerne hätten wir auch das 140 Kilo schwere Alphamännchen des Naturreservats live erlebt, aber dies überliess die Show wohl gerne dem Nachwuchs. Und so mussten wir immer wieder lachen, wie die beiden Jungs zwischen dem genüsslichen Verzehr der Bananen ihre Blicke über die staunenden Gesichter der Touristen schweifen liessen, als wüssten sie um ihr Stardasein.

Voller schöner Eindrücke im Gepäck reisen wir nun weiter Richtung Ostsarawak, genauer gesagt in die abgelegenen Kelabit Highlands. “An amazing number of travellers find themselves extending their stays in Bario by days, weeks or even years”, heisst es in unserem Reiseführer. Ihr müsst Euch also nicht wundern, falls in nächster Zeit Funkstille auf unserem Blog herrschen wird. 

Melde dich für den CURAVIDA-Newsletter an und sei immer aktuell informiert über alle neuen Blogeinträge!